Historie
Die Stuttgarter Stadtmeisterschaften im Schach haben inzwischen eine lange Tradition als regionales offenes Turnier,
das abwechselnd von verschiedenen Stuttgarter Vereinen ausgerichtet wurde.
Der Schachbezirk Stuttgart vergibt jährlich das Turnier an den Verein, der das sportlich attraktivste Konzept vorstellt.
Seit 1996 ist der SSV Zuffenhausen (ehemals TSV Zuffenhausen) Ausrichter dieses traditionsreichen Turniers.
Durch seine ständig gewachsenen Teilnehmerzahlen musste bald Verstärkung gesucht werden. Diese wurde schließlich
im Jahr 2000 durch die TSF Ditzingen gefunden. Seit diesem Jahr findet das Turnier auch meist in der Stadthalle Ditzingen
statt. Wegen zeitweiliger Umzüge in die Stadthalle Gerlingen hat auch der SK "e4" Gerlingen seine Hilfe zur Verfügung
gestellt. In 2013 wurde er durch den SV Wolfbusch ersetzt.
Hier ein kurzer Rückblick auf die letzten Jahre:
2019 fanden wieder mehr als 300 Schachspieler der Region den Weg zur
Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Und den Titel gewann in diesem Jahr GM Andrey Sumets, der sich damit bei seiner zweiten
Turnierteilnahme zum zweiten Mal den Titel sicherte. Den zweiten Platz teilten sich mit gleicher Punktzahl und
Feinwertung die Großmeister Jan-Christian Schröder und Grzegorz Nasuta.
2018 gewann GM Dmitry Kryakvin die offene Stuttgarter Stadtmeisterschaft
vor dem im Schachbezirk Stuttgart spielenden - und damit quasi ein Heimspiel ausrichtendend - Thilo Kabisch. In der
letzten Runde konnte er sogar noch GM Maxim Turov schlagen und sich so den zweiten Platz sichern.
Die Teilnehmerzahl war mit knapp 300 Teilnehmern wieder sehr ordentlich.
2017 war ein besonderes Jahr für die Stuttgarter Stadtmeisterschaft.
Zum Einen überraschte die relativ hohe Teilnehmerzahl unser Organisationsteam; bereits die Voranmeldungen überstiegen
die Teilnehmerzahl vieler vorangegangener Jahre.
Und schließlich der spannende Kampf um den Titel des Stuttgarter Stadtmeisters! Zur großen Überraschung aller mussten
bereits am zweiten Tag die ersten Großmeister und Turnierfavoriten Federn lassen und sich ihren Gegnern geschlagen(!)
geben. Mit 6,5 Punkten und der besseren Feinwertung holte sich GM Jan-Christian Schröder den Titel.
2016 nahmen 265 Schachspieler an der Stuttgarter Stadtmeisterschaft teil.
Gewonnen hat sie zum zweiten Male Großmeister Ivan Ivanisevic, hauchdünn aufgrund der etwas besseren Feinwertung vor
den beiden Großmeistern Henrik Teske und Nikita Maiorov. Alle drei standen am Ende bei fünf Siegen und zwei Remis.
Der Turniersieg im B-Turnier ging an Abdollah Shahisavandi und das C-Turnier gewann Mogens Meißner.
2015 gewann GM Aleksandre Karpatchev die Stuttgarter Stadtmeisterschaft.
In diesem Jahr gelang es sogar sechs Spielern mit der gemeinsamen Top-Punktzahl von 5,5 Punkten aus dem Turnier
herauszugehen. Mit 29,5 Buchholzpunkten sicherte sich GM Karpatchev so den Sieg vor den Konkurrenten GM Marin Bosiocic,
GM Alexandre Dgebuadze, IM Alexander Belezky, FM Mitja Piskur und Kevin Schröder.
Das B-Turnier gewann Stefan Lehmann mit 6,5 Punkten und den Sieg im C-Turnier sicherte sich als erste Frau Jacqueline Kobald
mit sechs Punkten.
2014 ging GM Ivan Ivanisevic als Sieger aus der Stuttgarter Stadtmeisterschaft
hervor. In einer knappen Entscheidung gewann er das Turnier aufgrund der besten Feinwertung (29 Buchholzpunkte) vor den
punktgleichen Großmeistern Lev Gutman (28 Bucholzpunkte) und Vyacheslav Ikonnikov, sowie dem lokalen Nachwuchsspieler
Mark Kvetny (beide mit 27 Buchholzpunkten).
Den Sieg im B-Turnier sicherte sich Stefan Jantos, der nur ein Remis abgab, und den Titel im C-Turnier holte sich Jonas
Bender bei ebenfalls nur einem halben Verlustpunkt.
2013 gewann IM Jose Fernando Cuenca Jimenez das Turnier gleich bei seiner
ersten Teilnahme, gefolgt von den beiden Großmeistern Vyacheslav Ikonnikov und Aleksandre Karpatchev, alle drei ungeschlagen.
Im Unterschied zu beiden letztgenannten gab Cuenca gegen keinen anderen Gegner ein Remis ab und gewann so souverän
mit 6 von 7 möglichen Punkten.
Noch deutlicher war die Entscheidung im B-Turnier, wo Stefan Paschmann mit einem ganzen Punkt Vorsprung sich den Titel
sicherte. Im C-Turnier gewann Manuel Schwarz mit 6,5 Punkten.
2012 erreichte GM Vyacheslav Ikonnikov nach mehreren Anläufen
seinen ersten Turniersieg in Stuttgart. Mit nur einem abgegebenen Remis sicherte er sich den alleinigen
Titel vor seinem Vereinskollegen GM Aleksandr Karpatchev. Dritter wurde der Lokalmatador Igor Neyman.
Das B-Turnier wurde von Tim Winkler, das C-Turnier von Oliver Schröder gewonnenen. Beide blieben ungeschlagen
und holten sechs Punkte. Sie setzten sich schließlich jeweils aufgrund der besseren Buchholzwertung knapp durch.
2011 sah die Stuttgarter Stadtmeisterschaft ihr engstes Finale
überhaupt. In allen Turnieren musste die Buchholzwertung über den Sieger entscheiden.
Im A-Turnier waren sechs Spieler nach dem letzten Spieltag mit 5,5 Punkten gleichauf an der Tabellenspitze,
dass für eine Entscheidung die Feinwertung herhalten musste. Diese sah dann GM Oleg Korneev klar vorne.
Den zweiten Rang mussten sich schließlich IM Davit Lobzhanidze und GM Sergei Ovsejevitsch, zweimaliger Sieger
der Stadtmeisterschaft, teilen.
Im B-Turnier waren vier Spieler nach Punkten gleichauf, hier setzte sich Frank Riegel gegen Sergej Pelezki,
Sieger von 2007, und Siegmund Haug durch. Das C-Turnier wurde von Maximilian Graf vor Moritz Dallinger gewonnen
2010 erspielte sich GM Yuri Solodovnichenko knapp den Turniersieg
vor GM Viacheslav Ikonnikov. Beide blieben ungeschlagen und holten jeweils sechs Punkte - die Buchholzwertung
gab mit 31:30 letztlich den Ausschlag zu Gunsten von GM Solodovnichenko. Dritter wurde - ebenfalls aufgrund
der besseren Feinwertung IM Dmitry Stets mit 5,5 Punkten.
Frank Riegel holte sich überlegen den Turniersieg im B-Turnier - einzig ein Remis musste er abgeben. Das gleiche
Kunststück gelang Niel Haro im C-Turnier. Auch er holte sich mit 6,5 Punkten souverän den ersten Platz.
2009 holte sich Großmeister Sergej Ovsejevitsch seinen zweiten Titel
als Stuttgarter Stadtmeister. Aufgrund der mit Abstand besten Buchholzwertung (34.0) setzte er sich in diesem
Jahr mit sechs Punkten gegen IM Maxim Chetverik und GM Dmitry Svetushkin durch (jew. 31.0 und 28.0 Buchholzpunkte).
Im B-Turnier setzte sich Bernd Reichhardt überlegen gegen Enis Zuferi und Frank Riegel. Als einziger Spieler mit
sechs Punkten gewann er deutlich vor den beiden letzteren, die bei 5.5 Punkten die besten Buchholzwertungen
aufwiesen (33.0 und 32.5).
Ähnlich stellte sich das Bild im C-Turnier dar; dieses zum zweiten Mal ausgerichtete Turnier gewann Klaus Peter
Krueger ebenfalls mit sechs Punkten unangefochten vor einem Verfolgerfeld mit 5.5 Punkten.
2008 sicherte sich der Großmeister Andrej Sumets den Turniersieg bei
der Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Punktgleich setzte er sich gegen GM Thomas Luther durch, den er im Turnier
sogar direkt besiegte. Nur zwei Remis gab er ab und erzielte die etwas bessere Feinwertung. An die Spitze eines
kleineren Verfolgerfeldes mit 5.5 setzte sich IM Hannes Rau.
Das B-Turnier dominierte Moon-Gu Kang, der nur ein einziges Remis abgab und sich mit einem ganzen Punkt Vorsprung
zum Sieger krönte. Auf den Plätzen folgten Florian Feller und Erhard Ölke.
Eine weitere Neuerung gab es in diesem Jahr ebenfalls: unterhalb des B-Turniers wurde eine weitere Turnierklasse
eingerichtet. Dieses zum ersten Mal ausgerichtete C-Turnier gewann Thomas Polarczyk wegen der besseren Feinwertung
vor Manfred P. Bauer.
2007 gewann der an Nummer eins gesetzte Großmeister Sergej Ovsejevitsch
die Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Mit fünf Auftaktsiegen alleine an der Spitze sicherte er sich den Turniersieg
mit zwei folgenden Remis. Zweiter wurde Großmeister Eckhard Schmittdiel, ebenfalls mit sechs Punkten, aber einer
schlechteren Feinwertung.
Mit sehr guten 6.5 Punkten gewann Sergej Pelezki das B-Turnier. Alleine sechs Punkte holte Dr. Alexander Marx und
sicherte sich so den zweiten Platz vor einem Verfolgerfeld mit jeweils 5.5 Punkten.
2001 wuchs die Stuttgarter Stadtmeisterschaft weiter -
196 Teilnehmer sind ein deutliches Zeichen und nochmal mehr als 50 Spieler mehr, als im Jahr zuvor.
Den Sieg sicherte sich der Internationale Meister Thorsten-Michael Haub. Und das verdient: er
ging mit fünf Punkten auf Augenhöhe mit sechs weiteren Spielern in die letzte Runde. Und während man
sich an den ersten drei Brettern auf ein Remis einigte, bezwang Haub an Brett vier seinen Gegner,
überholte seine Konkurrenten und wurde mit sechs Punkten unangefochten neuer Stuttgarter Stadtmeister.
Punkt- und Buchholzwertungsgleich (5.5 und 33.0) folgten Matthias Duppel und Zbigniew Ksieski auf den
Plätzen. Weitere vier Spieler erreichten ebenfalls 5.5 Punkte, holten aber eine niedrigere Feinwertung.
Das zweite B-Turnier in der Geschichte der Stuttgarter Stadtmeisterschaft gewann Mohammed Barikzai vor
dem Lokalmatador Dirk Reinhold aus Ditzingen und Olaf Dübner Thomas Schnepel. Alle vier holten sehr
gute sechs Punkte und so musste am Ende wiedermal die Buchholzwertung entscheiden.
2000 gab es einige Besonderheiten bei der Stuttgarter
Stadtmeisterschaft. Zum Einen gab es einen Teilnehmerrekord - mit 144 Spielern traten deutlich
mehr Spieler an, als in allen Jahren zuvor. Ob es an der Einführung eines zweiten, nach TWZ
sortierten B-Turniers lag? So hatten nun auch Spieler ohne Siegchance gegen Großmeister
die Möglichkeit, ein erfolgreiches Turnier zu spielen. Michael Schuh nutzte die Möglichkeit und
gewann das Premierenturnier.
Den Titel des Stuttgarter Stadtmeisters sicherte sich - auch das eine Besonderheit - zum zweiten
Mal Michail Kekelidse. Bis heute der einzige Nicht-Titelträger, dem ein Turniersieg gelang und
auch wenige andere konnten den Titel überhaupt ein zweites Mal gewinnen. Mit 5.5 Punkte und der
besten Feinwertung verwieß er Gyözö Forintos und Klaus Klundt auf die Plätze. Rene Wendt und Michael
Kopylov erreichten ebenfalls diese Punktzahl, verpassten aber leider das "Treppchen".
1999 - viertes Turnier, vierter unterschiedlicher Turniersieger. Großmeister
Eduard Meduna sicherte sich ungeschlagen den Titel als Stuttgarter Stadtmeister. Punktgleich dahinter
folgten GM Normungs Miezis, GM Vladimir Nevednichy und IM Dragos Dumitrache - jeweils nur aufgrund der
schlechteren Buchholzwertung geschlagen.
1998 holte sich GM Sergei Kalinitschew vor GM Dorian Rogozenko und
Harald Handke den Turniersieg. Alle drei erreichten sechs Punkte aus den sieben Partien und so musste die
Buchholzwertung für eine Entscheidung sorgen. Sergei Kalinitschew setzte sich hier deutlich durch und verwieß
seine Konkurrenten auf die Plätze.
1997 wurde das Novotel Stuttgart-Stammheim als Austragungsort
gewonnen. An Himmelfahrt (08.05.1997 - 11.05.1997) kämpften 109 Schachspieler, darunter 5
internationale Großmeister, 4 Internationale Meister und 3 FIDE-Meister um den Titel des
Stuttgarter Stadtmeisters und einen Preisfonds von DM 6180.
Die Bekanntgabe und
Nachberichte der Veranstaltung in Stuttgarter Tageszeitungen sowie in verschiedenen
Schachzeitungen steigerte den Bekanntheitsgrad noch einmal erheblich. Das wachsende
Turnier wurde auch von den Sponsoren überregionaler finanziert. Der bisherige
Hauptsponsor, die Volksbank Zuffenhausen, wurde durch die Volksbanken und Raiffeisenbanken
ersetzt. Als weitere Sponsoren engagierten sich der Schachbezirk Stuttgart, das Novotel
Stuttgart-Stammheim, das SchachDepot Harald Wohlt, die Unternehmensberatung Morar, die
Bauschlosserei Heyer und die Firma Bartl Inneneinrichtung.
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1997: Großmeister Movsziszian bei der Siegerehrung |
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1997: schwere Denkarbeit an allen Brettern |
1996 wagte
der TSV Zuffenhausen, anläßlich des 75-jährigen Jubiläums der Schachabteilung, die
Stuttgarter Stadtmeisterschaft als Internationales Open auszurichten. Der Erfolg gab den
Zuffenhäusern recht: am traditionellen Himmelfahrtstermin (16.05.1996 - 19.05.1996) kamen
82 Teilnehmer ins Vereinsheim des TSV Zuffenhausen. Darunter 2 internationale
Großmeister,1 internationaler Meister und 3 FIDE-Meister.
Die Ausschreibung in der
Schachzeitung Europa-Rochade führten dazu, daß das Teilnehmerfeld überregionaler wurde.
Einige europäische Spitzenspieler konnten ebenfalls angelockt werden. Die Volksbank
Zuffenhausen als Hauptsponsor sowie die Landesgirokasse Stuttgart und das SchachDepot
Harald Wohlt ermöglichten einen Preisfonds von DM 6000. Angespornt vom Erfolg
entschloß sich der TSV Zuffenhausen dazu, die Stuttgarter Stadtmeisterschaften weiterhin
auszurichten und auszubauen.
1995 wurde das Turnier ebenfalls als regionales Open von den
Stuttgarter Schachfreunden 1879 organisiert. Der Versuch, die Veranstaltung auf zwei
Wochenenden (06./07.05.1995 und 13./14.05.1995) zu verteilen, scheiterte kläglich. Die
Teilnehmerzahl von 40 Schachspielern bei einem Preisfonds von DM 1930 und vergleichbarer
Werbung wie im Vorjahr war enttäuschend.
1994 wurde das Turnier als regionales Open von der SG
Vaihingen/Rohr ausgerichtet. Der Himmelfahrtstermin (11.05.1994 - 15.05.1994) bescherte
den Vaihingern 71 Teilnehmer. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, daß das
Turnier nur in der Schachzeitung Württemberg-Rochade ausgeschrieben wurde.
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