Historie
Die Stuttgarter Stadtmeisterschaften im Schach haben inzwischen eine lange
Tradition als regionales offenes Turnier, das abwechselnd von verschiedenen
Stuttgarter Vereinen ausgerichtet wurde.
Der Schachbezirk Stuttgart vergibt jährlich das Turnier an den Verein, der
das sportlich attraktivste Konzept vorstellt. Seit 1996 ist der
SSV Zuffenhausen (ehemals TSV Zuffenhausen) Ausrichter dieses
traditionsreichen Turniers. Durch seine ständig gewachsenen
Teilnehmerzahlen musste bald Verstärkung gesucht werden. Diese wurde
schließlich im Jahr 2000 durch die TSF Ditzingen gefunden.
Seit diesem Jahr findet das Turnier auch meist in der Stadthalle Ditzingen
statt. Wegen zeitweiliger Umzüge in die Stadthalle Gerlingen hat auch der
SK "e4" Gerlingen seine Hilfe zur Verfügung gestellt. In 2013 wurde er
durch den SV Wolfbusch ersetzt.
Hier ein kurzer Rückblick auf die letzten Jahre:
2023 fand das Turnier nach der
Corona-Pause wieder statt mit insgesamt 323 Spieler, so viele wie noch nie.
Der Titel wurde von GM Radoslav Dimitrov gewonnen, dicht gefolgt von IM
Vadim Petrovskiy und GM Vitaly Kunin. Im B-Turnier hingegen konnte sich Daan
Hubers gegen die Konkurrenz durchsetzten und den 1. Platz erreichen. Lauri
Kratt gewann das C-Turnier, vor Raphael Matthias Klein auf Platz 2. Den
dritten Platz teilten sich Andreas Strohmaier & Marcus Pillath - welcher
gleichzeiting auch der beste Spieler aus dem Bezirk Stuttgart war.
2019 fanden wieder mehr als 300
Schachspieler der Region den Weg zur Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Und den
Titel gewann in diesem Jahr GM Andrey Sumets, der sich damit bei seiner
zweiten Turnierteilnahme zum zweiten Mal den Titel sicherte. Den zweiten
Platz teilten sich mit gleicher Punktzahl und Feinwertung die
Großmeister Jan-Christian Schröder und Grzegorz Nasuta.
2018 gewann GM Dmitry Kryakvin
die offene Stuttgarter Stadtmeisterschaft vor dem im Schachbezirk Stuttgart
spielenden - und damit quasi ein Heimspiel ausrichtendend - Thilo Kabisch.
In der letzten Runde konnte er sogar noch GM Maxim Turov schlagen und sich
so den zweiten Platz sichern.
Die Teilnehmerzahl war mit knapp 300 Teilnehmern wieder sehr ordentlich.
2017 war ein besonderes Jahr
für die Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Zum Einen überraschte die
relativ hohe Teilnehmerzahl unser Organisationsteam; bereits die
Voranmeldungen überstiegen die Teilnehmerzahl vieler vorangegangener
Jahre.
Und schließlich der spannende Kampf um den Titel des Stuttgarter
Stadtmeisters! Zur großen Überraschung aller mussten bereits am
zweiten Tag die ersten Großmeister und Turnierfavoriten Federn lassen
und sich ihren Gegnern geschlagen(!) geben. Mit 6,5 Punkten und der besseren
Feinwertung holte sich GM Jan-Christian Schröder den Titel.
2016 nahmen 265 Schachspieler an
der Stuttgarter Stadtmeisterschaft teil. Gewonnen hat sie zum zweiten Male
Großmeister Ivan Ivanisevic, hauchdünn aufgrund der etwas
besseren Feinwertung vor den beiden Großmeistern Henrik Teske und
Nikita Maiorov. Alle drei standen am Ende bei fünf Siegen und zwei
Remis.
Der Turniersieg im B-Turnier ging an Abdollah Shahisavandi und das C-Turnier
gewann Mogens Meißner.
2015 gewann GM Aleksandre
Karpatchev die Stuttgarter Stadtmeisterschaft. In diesem Jahr gelang es
sogar sechs Spielern mit der gemeinsamen Top-Punktzahl von 5,5 Punkten aus
dem Turnier herauszugehen. Mit 29,5 Buchholzpunkten sicherte sich GM
Karpatchev so den Sieg vor den Konkurrenten GM Marin Bosiocic, GM Alexandre
Dgebuadze, IM Alexander Belezky, FM Mitja Piskur und Kevin Schröder.
Das B-Turnier gewann Stefan Lehmann mit 6,5 Punkten und den Sieg im
C-Turnier sicherte sich als erste Frau Jacqueline Kobald mit sechs Punkten.
2014 ging GM Ivan Ivanisevic als
Sieger aus der Stuttgarter Stadtmeisterschaft hervor. In einer knappen
Entscheidung gewann er das Turnier aufgrund der besten Feinwertung (29
Buchholzpunkte) vor den punktgleichen Großmeistern Lev Gutman (28
Bucholzpunkte) und Vyacheslav Ikonnikov, sowie dem lokalen Nachwuchsspieler
Mark Kvetny (beide mit 27 Buchholzpunkten).
Den Sieg im B-Turnier sicherte sich Stefan Jantos, der nur ein Remis abgab,
und den Titel im C-Turnier holte sich Jonas Bender bei ebenfalls nur einem
halben Verlustpunkt.
2013 gewann IM Jose Fernando
Cuenca Jimenez das Turnier gleich bei seiner ersten Teilnahme, gefolgt von
den beiden Großmeistern Vyacheslav Ikonnikov und Aleksandre
Karpatchev, alle drei ungeschlagen. Im Unterschied zu beiden letztgenannten
gab Cuenca gegen keinen anderen Gegner ein Remis ab und gewann so
souverän mit 6 von 7 möglichen Punkten.
Noch deutlicher war die Entscheidung im B-Turnier, wo Stefan Paschmann mit
einem ganzen Punkt Vorsprung sich den Titel sicherte. Im C-Turnier gewann
Manuel Schwarz mit 6,5 Punkten.
2012 erreichte GM Vyacheslav
Ikonnikov nach mehreren Anläufen seinen ersten Turniersieg in
Stuttgart. Mit nur einem abgegebenen Remis sicherte er sich den alleinigen
Titel vor seinem Vereinskollegen GM Aleksandr Karpatchev. Dritter wurde der
Lokalmatador Igor Neyman.
Das B-Turnier wurde von Tim Winkler, das C-Turnier von Oliver Schröder
gewonnenen. Beide blieben ungeschlagen und holten sechs Punkte. Sie setzten
sich schließlich jeweils aufgrund der besseren Buchholzwertung knapp
durch.
2011 sah die Stuttgarter
Stadtmeisterschaft ihr engstes Finale überhaupt. In allen Turnieren
musste die Buchholzwertung über den Sieger entscheiden. Im A-Turnier
waren sechs Spieler nach dem letzten Spieltag mit 5,5 Punkten gleichauf an
der Tabellenspitze, dass für eine Entscheidung die Feinwertung
herhalten musste. Diese sah dann GM Oleg Korneev klar vorne. Den zweiten
Rang mussten sich schließlich IM Davit Lobzhanidze und GM Sergei
Ovsejevitsch, zweimaliger Sieger der Stadtmeisterschaft, teilen.
Im B-Turnier waren vier Spieler nach Punkten gleichauf, hier setzte sich
Frank Riegel gegen Sergej Pelezki, Sieger von 2007, und Siegmund Haug durch.
Das C-Turnier wurde von Maximilian Graf vor Moritz Dallinger gewonnen
2010 erspielte sich GM Yuri
Solodovnichenko knapp den Turniersieg vor GM Viacheslav Ikonnikov. Beide
blieben ungeschlagen und holten jeweils sechs Punkte - die Buchholzwertung
gab mit 31:30 letztlich den Ausschlag zu Gunsten von GM Solodovnichenko.
Dritter wurde - ebenfalls aufgrund der besseren Feinwertung IM Dmitry Stets
mit 5,5 Punkten.
Frank Riegel holte sich überlegen den Turniersieg im B-Turnier - einzig
ein Remis musste er abgeben. Das gleiche Kunststück gelang Niel Haro im
C-Turnier. Auch er holte sich mit 6,5 Punkten souverän den ersten
Platz.
2009 holte sich Großmeister
Sergej Ovsejevitsch seinen zweiten Titel als Stuttgarter Stadtmeister.
Aufgrund der mit Abstand besten Buchholzwertung (34.0) setzte er sich in
diesem Jahr mit sechs Punkten gegen IM Maxim Chetverik und GM Dmitry
Svetushkin durch (jew. 31.0 und 28.0 Buchholzpunkte).
Im B-Turnier setzte sich Bernd Reichhardt überlegen gegen Enis Zuferi
und Frank Riegel. Als einziger Spieler mit sechs Punkten gewann er deutlich
vor den beiden letzteren, die bei 5.5 Punkten die besten Buchholzwertungen
aufwiesen (33.0 und 32.5).
Ähnlich stellte sich das Bild im C-Turnier dar; dieses zum zweiten Mal
ausgerichtete Turnier gewann Klaus Peter Krueger ebenfalls mit sechs Punkten
unangefochten vor einem Verfolgerfeld mit 5.5 Punkten.
2008 sicherte sich der
Großmeister Andrej Sumets den Turniersieg bei der Stuttgarter
Stadtmeisterschaft. Punktgleich setzte er sich gegen GM Thomas Luther durch,
den er im Turnier sogar direkt besiegte. Nur zwei Remis gab er ab und
erzielte die etwas bessere Feinwertung. An die Spitze eines kleineren
Verfolgerfeldes mit 5.5 setzte sich IM Hannes Rau.
Das B-Turnier dominierte Moon-Gu Kang, der nur ein einziges Remis abgab und
sich mit einem ganzen Punkt Vorsprung zum Sieger krönte. Auf den
Plätzen folgten Florian Feller und Erhard Ülke.
Eine weitere Neuerung gab es in diesem Jahr ebenfalls: unterhalb des
B-Turniers wurde eine weitere Turnierklasse eingerichtet. Dieses zum ersten
Mal ausgerichtete C-Turnier gewann Thomas Polarczyk wegen der besseren
Feinwertung vor Manfred P. Bauer.
2007 gewann der an Nummer eins
gesetzte Großmeister Sergej Ovsejevitsch die Stuttgarter
Stadtmeisterschaft. Mit fünf Auftaktsiegen alleine an der Spitze
sicherte er sich den Turniersieg mit zwei folgenden Remis. Zweiter wurde
Großmeister Eckhard Schmittdiel, ebenfalls mit sechs Punkten, aber
einer schlechteren Feinwertung.
Mit sehr guten 6.5 Punkten gewann Sergej Pelezki das B-Turnier. Alleine
sechs Punkte holte Dr. Alexander Marx und sicherte sich so den zweiten Platz
vor einem Verfolgerfeld mit jeweils 5.5 Punkten.
2001 wuchs die Stuttgarter
Stadtmeisterschaft weiter - 196 Teilnehmer sind ein deutliches Zeichen
und nochmal mehr als 50 Spieler mehr, als im Jahr zuvor.
Den Sieg sicherte sich der Internationale Meister Thorsten-Michael
Haub. Und das verdient: er ging mit fünf Punkten auf Augenhöhe mit
sechs weiteren Spielern in die letzte Runde. Und während man sich an
den ersten drei Brettern auf ein Remis einigte, bezwang Haub an Brett vier
seinen Gegner, überholte seine Konkurrenten und wurde mit sechs Punkten
unangefochten neuer Stuttgarter Stadtmeister.
Punkt- und Buchholzwertungsgleich (5.5 und 33.0) folgten Matthias Duppel und
Zbigniew Ksieski auf den Pltzen. Weitere vier Spieler erreichten ebenfalls
5.5 Punkte, holten aber eine niedrigere Feinwertung.
Das zweite B-Turnier in der Geschichte der Stuttgarter Stadtmeisterschaft
gewann Mohammed Barikzai vor dem Lokalmatador Dirk Reinhold aus Ditzingen
und Olaf Dübner Thomas Schnepel. Alle vier holten sehr gute sechs
Punkte und so musste am Ende wiedermal die Buchholzwertung entscheiden.
2000 gab es einige Besonderheiten
bei der Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Zum Einen gab es einen
Teilnehmerrekord - mit 144 Spielern traten deutlich mehr Spieler an, als in
allen Jahren zuvor. Ob es an der Einführung eines zweiten, nach TWZ
sortierten B-Turniers lag? So hatten nun auch Spieler ohne Siegchance
gegen Großmeister die Möglichkeit, ein erfolgreiches Turnier zu
spielen. Michael Schuh nutzte die Möglichkeit und gewann das
Premierenturnier.
Den Titel des Stuttgarter Stadtmeisters sicherte sich - auch das eine
Besonderheit - zum zweiten Mal Michail Kekelidse. Bis heute der einzige
Nicht-Titelträger, dem ein Turniersieg gelang und auch wenige andere
konnten den Titel überhaupt ein zweites Mal gewinnen. Mit 5.5 Punkte
und der besten Feinwertung verwieß er Gyüzü Forintos und
Klaus Klundt auf die Plätze. Rene Wendt und Michael Kopylov erreichten
ebenfalls diese Punktzahl, verpassten aber leider das "Treppchen".
1999 - viertes Turnier, vierter
unterschiedlicher Turniersieger. Großmeister Eduard Meduna sicherte
sich ungeschlagen den Titel als Stuttgarter Stadtmeister. Punktgleich
dahinter folgten GM Normungs Miezis, GM Vladimir Nevednichy und IM Dragos
Dumitrache - jeweils nur aufgrund der schlechteren Buchholzwertung
geschlagen.
1998 holte sich GM Sergei
Kalinitschew vor GM Dorian Rogozenko und Harald Handke den Turniersieg. Alle
drei erreichten sechs Punkte aus den sieben Partien und so musste die
Buchholzwertung für eine Entscheidung sorgen. Sergei Kalinitschew
setzte sich hier deutlich durch und verwieß seine Konkurrenten auf die
Plätze.
1997 wurde das Novotel
Stuttgart-Stammheim als Austragungsort gewonnen. An Himmelfahrt (08.05.1997
- 11.05.1997) kämpften 109 Schachspieler, darunter 5 internationale
Großmeister, 4 Internationale Meister und 3 FIDE-Meister um den Titel
des Stuttgarter Stadtmeisters und einen Preisfonds von DM 6180.
Die Bekanntgabe und Nachberichte der Veranstaltung in Stuttgarter
Tageszeitungen sowie in verschiedenen Schachzeitungen steigerte den
Bekanntheitsgrad noch einmal erheblich. Das wachsende Turnier wurde auch von
den Sponsoren überregionaler finanziert. Der bisherige Hauptsponsor,
die Volksbank Zuffenhausen, wurde durch die Volksbanken und Raiffeisenbanken
ersetzt. Als weitere Sponsoren engagierten sich der Schachbezirk Stuttgart,
das Novotel Stuttgart-Stammheim, das SchachDepot Harald Wohlt, die
Unternehmensberatung Morar, die Bauschlosserei Heyer und die Firma Bartl
Inneneinrichtung.
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1997: Großmeister Movsziszian bei der
Siegerehrung
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1997: schwere Denkarbeit an allen Brettern
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1996 wagte der TSV Zuffenhausen,
anläßlich des 75-jährigen Jubiläums der
Schachabteilung, die Stuttgarter Stadtmeisterschaft als Internationales Open
auszurichten. Der Erfolg gab den Zuffenhäusern recht: am traditionellen
Himmelfahrtstermin (16.05.1996 - 19.05.1996) kamen 82 Teilnehmer ins
Vereinsheim des TSV Zuffenhausen. Darunter 2 internationale
Großmeister,1 internationaler Meister und 3 FIDE-Meister.
Die Ausschreibung in der Schachzeitung Europa-Rochade führten dazu,
daß das Teilnehmerfeld überregionaler wurde. Einige
europäische Spitzenspieler konnten ebenfalls angelockt werden. Die
Volksbank Zuffenhausen als Hauptsponsor sowie die Landesgirokasse Stuttgart
und das SchachDepot Harald Wohlt ermöglichten einen Preisfonds von DM
6000. Angespornt vom Erfolg entschloß sich der TSV Zuffenhausen dazu,
die Stuttgarter Stadtmeisterschaften weiterhin auszurichten und auszubauen.
1995 wurde das Turnier ebenfalls als regionales Open von den
Stuttgarter Schachfreunden 1879 organisiert. Der Versuch, die Veranstaltung
auf zwei Wochenenden (06./07.05.1995 und 13./14.05.1995) zu verteilen,
scheiterte kläglich. Die Teilnehmerzahl von 40 Schachspielern bei einem
Preisfonds von DM 1930 und vergleichbarer Werbung wie im Vorjahr war
enttäuschend.
1994 wurde das Turnier als regionales Open von der SG Vaihingen/Rohr
ausgerichtet. Der Himmelfahrtstermin (11.05.1994 - 15.05.1994) bescherte den
Vaihingern 71 Teilnehmer. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt,
daß das Turnier nur in der Schachzeitung Württemberg-Rochade
ausgeschrieben wurde.
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